Die Pfalz - der "Spezialitätengarten in Deutschland"

Klima

Obst Mit rund 2 700 ha Obstanbaufläche gehört die Pfalz zwar zu den kleineren Obstanbaugebieten in Deutschland, doch klimatisch gesehen gehört sie zu den privilegierten. Eine durchschnittliche mittlere Jahrestemperatur von rund 10oC sowie über 1 700 Sonnenscheinstunden pro Jahr machen die Pfalz zu einem bevorzugten Obstanbaugebiet. Dies erkannten schon die Römer, die den Obstanbau in diese Region mitbrachten. Auch Ludwig I. pries die Pfalz seinerzeits als "Garten Deutschlands". Neben den heimischen Obstarten, wie Äpfeln, Birnen, Zwetschgen und Kirschen gedeihen in dem Weinbauklima auch exotischere Früchte wie Pfirsiche, Aprikosen, Kiwis, Feigen und Mandeln.



Anbaugebiete der Pfalz

Das Obstanbaugebiet umfasst drei klimatisch unterschiedliche Regionen mit folgenden Schwerpunkten:

Gerade auf Grund der ökologischen Unterschiede bietet die Pfalz eine Vielfalt an Obst, die ihresgleichen sucht.

Angebot und Markt

Die Betriebsstruktur der Region ist geprägt von Familienbetrieben mit Obst- und Weinbau. Viele Betriebe vermarkten ihre Früchte direkt ab Hof. Dem Verbraucher kommt hierbei besonders die Frische und Qualität der Produkte zugute. Die Produktpalette reicht durch die klimatische Bevorzugung der Pfalz von frühen Kirschen- und Zwetschgensorten über frühe Apfelsorten bis hin zu den Winterapfelsorten. Diese Vielfalt ist unübertrefflich und sucht ihresgleichen. Der restliche Teil des Obstes wird über Genossenschaften in der ganzen Bundesrepublik angeboten.

Vorteil für den Verbraucher - "Aroma-Obst"

Neben den genannten günstigen klimatischen Voraussetzungen schlägt noch ein Aspekt zu Buche: Die marktnahe Produktion. Das Anbaugebiet der Pfalz liegt direkt im Einzugsgebiet des Ballungsraums Rhein-Main-Neckar. Das hat für den Verbraucher viele Vorteile.

Aroma-Obst-Schild Zum einen kann er ohne lange Anfahrtswege direkt vor Ort aus der vielfältigen "Aroma-Obst"-Palette auswählen, zum anderen bleiben die Früchte möglichst lange am Baum hängen. Erst wenn Geschmack, Aroma und Fruchtfarbe optimal ausgeprägt sind, wird das Obst "baumreif" geerntet und innerhalb kürzester Zeit dem Verbraucher angeboten.

Die Pfälzer Anbauer geben ihren klimatischen Vorteil also direkt an den Konsumenten weiter, ohne lange Transportwege. "Aroma-Obst" aus der Pfalz erkennen Sie an den gelb-roten "Aroma-Obst"-Schildern an Bauernhöfen, Wochenmärkten und ausgewählten Obstgeschäften.



Integrierter Obstbau in Rheinland-Pfalz

Diese Anbaumethode wird mittlerweile auf etwa 3 000 ha Anbaufläche praktiziert und bezweckt die möglichst umweltschonende Produktion von qualitativ hochwertigen Früchten. Unter allen Maßnahmen, die zur Qualitätserzeugung von Obst notwendig sind, haben solche Vorrang, die ökologisch am schonendsten sind.

Um die Artenvielfalt von Flora und Fauna in den Obstanlagen zu sichern, werden möglichst nützlingsschonende Pflanzenschutzmittel nach Überschreiten einer festgelegten Schadschwelle gezielt und nur in notwendigem Maße eingesetzt. Eine artenreiche Begrünung und der Verzicht auf boden- und umweltbelastende Mittel fördern das Bodenleben und die Humusbildung. Ein Beispiel für den erfolgreichen schonenden Umgang mit der Natur ist das vielfältige Vogelleben in den Obstanlagen.

Pfälzer-Niströhre Durch geeignete Maßnahmen wie z.B. das Aufhängen von Vogelnistkästen, das Errichten von Sitzstangen für Greifvögel, das Einbringen von Nützlingen, wie Raubmilben und Schlupfwespen in die Obstanlagen, gelingt es, die natürlichen Gegenspieler der Schädlinge zu fördern und dadurch die Schädlinge unter einer tolerierbaren Grenze zu halten. Eine schonende Bodenbearbeitung, die Reduzierung der Stickstoffdüngung auf das notwendige Minimum und die bedarfsgerechte Ernährung der Obstgehölze sichern die Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanzen und verhindern Auswaschung und Erosion. Regelmäßige Bodenuntersuchungen geben Auskunft über die Nährstoffgehalte im Boden und die Notwendigkeit einer Düngung.





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